Eine Anzeige und ihre Folgen

Anzeige von Rüdiger

Rüdiger, 35, freiberuflicher Autor, möchte gemeinsam mit Ihnen die Welt der Kunst erleben. Sie lieben Monet und Hundertwasser, hören gerne Barockmusik, führen mit Vorliebe lange Gespräche und scheuen nicht die Intimität? Dann sollten wir uns unbedingt kennenlernen!

Und eine Antwort

Guten Tag, Rüdiger,

ich schreibe Ihnen trotz aller Vorbehalte. Nicht nur, dass ich zum ersten Mal auf ein Anzeige antworte, gleichzeitig auch einem freiberuflichen Autor. Werden Sie meine Schreibe akzeptieren, sie vielleicht an den Regeln der Grammatik messen, Geist und Charme in meinen Worten suchen - und nicht finden? Aber was schreibe ich, ich will mich nicht nach Maßstäben recken, von denen ich nur phantasieren kann, dass es Ihre sind. Letztendlich bleibt für den Moment nur die Frage: Was ist schon Papier? Nichts gegen ein lebendiges Gegenüber. So denke ich, und deshalb möchte ich Sie treffen und mit Ihnen plaudern, erfahren, ob Sie neben Monet, Hundertwasser und Barockmusik auch andere Stilrichtungen gelten lassen. Ich mag es bunt und vielfältig, schlicht und unverstellt, abgegrenzt in wenigem, aber offen für vieles. Und: Alles hat seine Zeit - Intimität darf wachsen.

Wie wär's mit den dicken Menschen von Botero? Hier läuft zur Zeit eine Ausstellung von ihm. Schreiben Sie mir, oder rufen Sie mich an.

Viele Grüße

Christel

Rüdiger schreibt zurück:

Christel,

wie recht Sie hatten. Gesucht habe ich Geist und Charme in den Zuschriften auf meine Anzeige, gefunden habe ich beides in Ihrem Brief.

Ihren Vorschlag finde ich gut Treffen wir uns also am Samstag bei Ihnen in München, und schauen wir uns die Ausstellung von Botero an. Ich freue mich sehr darauf, Sie kennenzulernen.

Rüdiger

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