Donnerstag

Sarah Bernhardt an Victorian Sardou

Wunderbarer Mann, wo bist Du heute nacht? Dein Brief kam erst vor einer Stunde - eine grausame Stunde - ich hatte gehofft, Du würdest sie mit mir verbringen. Paris ohne Dich ist wie ein Leichenschauhaus. Bevor ich Dich kannte, hielt ich es für den Himmel, aber jetzt ist die Stadt eine öde, verlassene Wüste. Wie das Ziffernblatt einer Uhr ohne Zeiger. Alle Bilder, die in meinem Bewusstsein waren, bevor ich Dich kannte, sind unscheinbar im Vergleich zu den wunderbaren Momenten, die wir zusammen erleben. Ich kann jetzt nicht mehr ohne Dich sein - Deine Worte, auch wenn sie manchmal bitter klingen, verraten Hingabe und Zuversicht und machen mich glücklich; sie haben meiner Kunst neue Nahrung gegeben und sie sanft wie in einer Wiege geschaukelt. Ich brauche sie wie Sonne und Luft. Deine Worte sind meine Speise, Dein Atem mein Wein. Du bist mir alles.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen